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Eine wahre Geschichte von "Hatili" 1803-1879

Kalender Hatili, so wurde Anna Katharina Diem liebevoll genannt, wurde am 31.10.1803 geboren. Sie wuchs mit einigen Brüdern auf einem Bauernhof im Zwicker in Schwellbrunn auf. Ihr Vater hiess Ulrich. Er war ein rechtschaffener, frommer Mann.

Seine Frau, und schon früh auch "Hatili", konnten mit Weben im Webkeller etwas zum Einkommen beitragen. So war die Familie auch glücklich. "Hatili" war ein fröhliches, aber auch energisches Kind. Schon früh erlernte sie das Weben am Webstuhl. Sie war sehr geschickt. Doch dann kam 1816/17 eine Hungersnot über das Land. Wegen des schlechten Wetters, gab es kaum mehr eine gute Ernte.1816 war ein nasses Jahr so dass die Herdäpfel faulten und ein Jahr darauf alles Gras verdorrte. Auch die Arbeitsaufträge gingen überall zurück. So musste auch der Vater "Zwickers Uerech" genannt, sein erspartes Geld aufbrauchen. Als auch dieses nicht mehr reichte, musste eine Kuh nach der andern verkauft werden.

Und, als ob das nicht schon alles genug gewesen wäre, starb der Vater am Nervenfieber, als "Hatili" 13 Jahre alt war. Sie war jedoch eine schon stämmige fast wie 20 Jahre aussehend. Immer noch bekam "Hatili" Aufträge für Weberstücke, dies weil es so gute Arbeit ablieferte. Aber es wurden immer weniger. Immer trauriger kam "Hatili" von den Botengängen nach St. Gallen zurück. Überall gab es Bettler und der Hunger war sichtbar und spürbar geworden. Die Menschen ernährten sich von den Graswurzeln. Überall waren Tote zu beklagen.

Als die Not und das Elend kaum mehr zu ertragen waren, beschlossen "Hatili" und die Brüder ins Elsass auszuwandern, im Glauben, dass man dort Arbeit finden könne. Für den Fussmarsch benötigte man 80 Tage. Um nicht als Bettelpack aufgegriffen zu werden, teilten sie sich auf. Die Brüder Friedrich und Jakob gingen als Handwerksburschen. Jeweils am Abend trafen sie sich im selben Dorf. Die Mutter und Bruder Hannes blieben zu hause, um dort nach dem Rechten zu sehen. im Aargau angelangt wollten sie die Behörden als fremdes Gesindel wieder zurückschicken.

In Mühlhausen suchten sie sich nun Arbeit. Doch man wollte von diesen "Schweizerkögen", wie sie genannt wurden, nichts wissen. Die beiden Brüder, meldeten sich in einem Werbebüro und verschrieben sich den fremden Diensten. Dafür bekamen sie gleich etliche Gulden auf die Hand ausbezahlt. Gulden die sie an "Hatili" weitergaben, mit der Bitte das Geld doch nach hause zu bringen.
Eigenartig, dass es in dieser fremden Welt noch einen Menschen gab, den "Hatili" kannte.

Als der grosse Hut gelüftet war, konnte sie den "Vetter Heinrich" erkennen. Sie war sehr erstaunt über diese "zufällige" Begegnung, wie sie meinte. Doch der Vetter musste "Hatili" schonend eine traurige Botschaft überbringen. Er riet ihr ab, den Weg zurück nach hause zu gehen, weil es dort nicht mehr wie früher sei, denn auch die Mutter und Bruder Hannes seien vom Tod heimgeholt worden.

Nach dieser traurigen Botschaft fühlte sich "Hatili" einsam und verlassen. Sie fragte sich, wozu sie überhaupt noch auf der Welt sei. In dieser Stunde des Zweifelns und des Verzweifelns begab sie sich auf die Brücke, die über den Rhein führte. Sie glaubte, dass das tosende Wasser ihr die Todesnachricht von zuhause bringen würde. Sie glaubte, die Stimmen der Verstorbenen würden sie zu sich rufen. In der Verzweiflung wollte sie diesen Stimmen folgen und über die Brücke steigen, um sich danach ins Wasser zu stürzen.

Doch im letzten Augenblick, wurde sie von einer starken Hand ergriffen. Herr Zurlinden, ein angesehener Basler Geschäftsmann, hatte sie vor diesem letzten Schritt gerettet. Dieser edle Herr, nahm "Hatili" mit sich nach hause. Dort wurde sie von Frau Zurlinden liebevoll betreut und bekam warmes Essen. "Hatili" durfte noch einige Zeit dort bleiben und arbeiten, ehe sie sich von der Familie, und vor allem von deren Sohn verabschiedete, um wieder nach Schwellbrunn zum Zwicker zurück zu kehren.

Aus der Familienchronik können folgende Angaben entnommen werden:
Anna Katharina Diem heiratete Hans Jakob Rotach, gemeinsam hatten sie 12 Kinder,2 davon starben gleich nach der Geburt, beide mit dem Namen Hansjakob.

Appenzeller Käse

Wanderbild

Appenzeller Bier

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